Bezirks-Mannschaftspokal 2002/2003
Siebter Bezirkspokalsieg der Rochade 
4:0 im Finale über SC Rastatt

Ein Bericht von Hartmut Metz

Die Rochade Kuppenheim hat zum siebten Mal in ihrer 24-jährigen Vereinsgeschichte den mittelbadischen Pokal gewonnen. Das Ergebnis fiel nach den Erfolgen 1991, 1992, 1994, 1995, 1998 und 1999 gegen den SC Rastatt so deutlich wie nie zuvor aus: 4:0 lautete der Endstand. Doch der Spitzenreiter der Bezirksklasse, der in der nächsten Saison nach vielen Jahren erstmals wieder überbezirklich spielen dürfte, hätte durchaus ein knappes Resultat erzielen können. Lediglich der Sieg von Hubert Schuh (DWZ 2317) zeichnete sich früh ab. Am ersten Brett überspielte Kuppenheims Topmann Manfred Wilde (2093) aus der Eröffnung heraus. Einseitig schien auch die Partie zwischen Nikolaus Sentef (2155) und Marcel Vingerling (2224) zu verlaufen. „Marcelinho“ zauberte mit den schwarzen Steinen. Nach einem brillanten Figurenopfer blieb der weiße König im Zentrum stecken. Doch durch einen schlechten Zug – der Kuppenheimer „vergaß“ für einen Moment einen gegnerischen Konter, so dass sich Sentef befreien konnte – war die Gewinnstellung dahin. Aber mit nur noch drei Minuten auf beiden Uhren für knapp 20 Züge begann danach das Zeitnot-Drama. Der mittelbadische Einzelpokalsieger und Bezirksvorsitzende stellte einen ganzen Turm ein. Danach hatte Vingerling im Endspiel mit Turm gegen Läufer leichtes Spiel. Die meiste Mühe neben Vingerling besaß Hartmut Metz (2324). Zwar behandelte Werner Szenetra (2105) die Eröffnung nicht sonderlich gut, aber Metz verlor in einer besseren Position mit Schwarz zusehends den Faden. Am Schluss gelangten die beiden Akteure in ein Damen-Endspiel mit je vier Bauern. Das konnte eigentlich nur Szenetra dank eines Freibauern auf der h-Linie gewinnen. Wegen vieler unpräziser Züge seines Kontrahenten erzielte jedoch nur Metz Fortschritte – und akzeptierte dann sogar den zuvor in den Verlust führenden Damentausch. Der schwarze König befand sich nämlich auf d6 mittlerweile im Quadrat des weißen g5-Bauern; zudem konnte der auf h3 postierte weiße Monarch den Bauerndurchbruch am weit entfernten Damenflügel (W nach Damentausch auf g5: Kh3, g5, f4, b2, a3; S: Kd6, f5, a4, b4, c5) mittels c4 und c3 nicht mehr verhindern. Hans Wiechert (2265) stand ständig überlegen, Laurentius Farkas (1929) wehrte sich allerdings zäh. Letztlich eroberte der Kuppenheimer FIDE-Meister eine Qualität. Die zwei Bauern bescherten Schwarz nicht genügend Kompensation, weil Weiß umgehend entscheidenden Angriff erhielt. Wiechert vollstreckte nun deshalb mühelos zum 4:0. Kleiner Trost für die Überraschungsmannschaft des diesjährigen Bezirkspokals: Der SC Rastatt ist aber ebenso wie Kuppenheim für die Runde der letzten 32 im badischen Pokal qualifiziert.
SC Rastatt – Rochade Kuppenheim 0:4
1. Brett Manfred Wilde – Hubert Schuh 0:1, 2. Nikolaus Sentef – Marcel Vingerling 0:1, 3. Werner Szenetra – Hartmut Metz 0:1, 4. Laurentius Farkas – Hans Wiechert 0:1. (Hartmut Metz)
Rochade Kuppenheim

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