GRENKE Chess Classic Baden-Baden |
Fabiano Caruana startet mit Sieg
Von Georgios Souleidis (Presseteam GRENKE Chess Classic)
Der Turnierdirektor Sven Noppes begrüßte zum Auftakt der GRENKE Chess Classic zahlreiche Gäste, die gekommen waren, um Schachsport auf höchstem Niveau zu erleben. Drei Spieler der Weltspitze treten in einem doppelrundigen Großmeisterturnier gegen die drei besten deutschen Spieler an. Den größten Applaus bekam bei der Eröffnung Viswanathan Anand. Der Weltmeister spielt seit vielen Jahren für die OSG Baden-Baden und die Region ist wie eine zweite Heimat für ihn. „Vishy“ trat in der 1. Runde mit den schwarzen Steinen gegen Michael Adams an. In einer Spanischen Partie schien der Engländer nach der Eröffnung eine leichte Initiative zu besitzen. „Eigentlich dachte ich, dass Schwarz nach seinem Vorstoß mit dem d-Bauern im 12. Zug sofort ausgleicht, aber dann sah ich diese Ideen mit dem Vorstoß meines f-Bauern. Schwarz hat danach so viele Möglichkeiten, dass er stolpern könnte“, äußerte sich „Mickey“ nach der Partie. Obwohl Anand in der Folge eine merkwürdig aussehende Aufstellung seines Turms am Rand wählte, konnte Adams daraus kein Kapital schlagen. Nach Abtausch mehrerer Figuren lockte er den schwarzen König zwar ins Freie, doch dem war nicht beizukommen. Der 43-jährige Inder forcierte nach einigen genauen Zügen ein Turmendspiel, das nach 43 Zügen remis gegeben wurde. „Ich musste nur aufpassen, dass ich nicht in einem reinen Leichtfigurenendspiel lande, das ich dann noch stundenlang hätte verteidigen müssen“, so Anand.
Fabiano Caruana heißt der Sieger des Tages. Der 20-jährige Italiener zeigte sich bestens präpariert und besiegte in einer Französischen Partie Georg Meier. In dessen Leib- und Magenvariante setzte Caruana dem Deutschen einen neuen Zug vor die Nase, der ihm überhaupt nicht schmeckte. Caruana opferte einen Bauern, um den gegnerischen König in der Brettmitte zu fixieren. Der entscheidende Fehler geschah schon im 20. Zug, als der 25-jährige Trierer es verpasste seinen König Richtung Damenflügel und aus dem Schussfeld zu ziehen. Danach landete er in einem miserablen Endspiel, das nicht zu halten war. „Diesen neuen Zug und die ganze Variante hatte ich eigentlich für das Sparkassen Chess-Meeting gegen Georg Meier vorbereitet. Ich konnte mich zwar nicht mehr so genau an meine Analysen erinnern, doch ich wusste, dass sich Schwarz genau verteidigen muss, um das Gleichgewicht zu halten“, klärte Caruana die versammelte Presse nach der Partie auf.
Das innerdeutsche Duell zwischen Arkadij Naiditsch und Daniel Fridman endete unentschieden. Nach dem jeweiligen Doppelschritt des e-Bauern, die häufigste Art und Weise das königliche Spiel zu eröffnen, wählte Naiditsch eine in den letzten Jahren leicht in Mode gekommene Variante, die die gängigen Theoriepfade vermeidet. Bis zum 15. Zug folgten die Kontrahenten einer bekannten Partie, bis die deutsche Nr. 1 einen seiner Läufer auf ein passives Feld stellte. „Das war ein Fehler von mir, nach dem ich keinen Vorteil habe“, zeigte sich Naiditsch im Anschluss unzufrieden von seiner Spielweise. Nachdem die Kontrahenten viele Figuren tauschten und ein ausgeglichenes Endspiel erreichten, schien das Ende des Kampfes nah. „Ich erlaubte ihm aber dann so gut wie alles, um die Partie unnötig zu verlängern“, analysierte Fridman das Geschehen im Anschluss, „doch die Stellung war so ausgeglichen, dass ich kaum verlieren konnte“. So geschah es auch, dass sich die Spieler im 48. Zug die Hände reichten.
Die GRENKE Chess Classic finden vom 7. bis 17. Februar im LA8 in Baden-Baden statt. Im Großmeisterturnier starten die Runden täglich um 15.00. Alle Informationen entnehmen sie bitte der offiziellen Website: grenkechessclassic.de