Peter Leko ist der Favorit Michael Adams wähnt den Ungarn im
Fischer Random Chess im Vorteil Michael Adams ist kein großer
Redner. Der Engländer denkt sich lieber seinen Teil
und das ziemlich gut. Bis auf Platz vier schob
sich der 29-Jährige in der Weltrangliste vor. Im Vorjahr
trumpfte Adams bei den Chess Classic groß auf, gewann
das Masters und kletterte in der Schnellschach-Weltrangliste
sogar auf Position eins! Dieses Jahr trägt der mit 17
einst jüngste britische Meister aller Zeiten ein
besonderes Match in Mainz aus: Mit Adams und dem
Weltranglistensiebten Peter Leko (Ungarn) messen sich vom
26. bis 29. Juni (jeweils täglich ab 15 Uhr in der
Rheingoldhalle) erstmals zwei Top-Großmeister im Fischer
Random Chess. Dabei wird die Grundstellung der Figuren
ausgelost. Außerdem treten Leko und Adams am 30. Juni (ab
13 Uhr) bei den Chess Classic Mainz gegen das Programm
Pocket Fritz an. Mit dem wortkargen englischen
Ausnahmespieler unterhielt sich Hartmut Metz. Metz: Sie tragen einen
historischen Wettkampf gegen Peter Leko aus. Haben Sie
schon Erfahrungen im Fischer Random Chess gesammelt? Michael Adams: Nein. Überhaupt
nicht. Deswegen denke ich auch, dass es schwierig für
mich wird, mich in diese neue Art des Schachs
hineinzufinden. Metz: Das heißt, Sie sehen
sich als Außenseiter, obwohl Sie als ein Spieler gelten,
der ungewöhnliche Positionen besonders gut behandelt? Adams: Ja, ich denke, Peter
ist der große Favorit, weil er über weit mehr Erfahrung
im Fischer Random Chess verfügt als ich. Metz: Sehen Sie die Chance,
dass sich Fischer Random Chess etabliert? Oder tendieren
Sie eher zu der Meinung der Spieler, die die bekannte Art
von Schach für kompliziert genug erachten und deshalb
keine andere will? Adams: Darauf kann ich Ihnen
erst nach dem Match eine gute Antwort geben. Natürlich
ist das herkömmliche Schach schwer genug, aber es ist
auch immer wieder interessant, etwas Neues auszuprobieren. Metz: Welchen Endstand nach
acht Partien tippen Sie? Adams: Wie ich schon sagte:
Ich denke, mein Gegner besitzt die besseren Karten. Metz: Und wie schaut es gegen
Pocket Fritz aus? Auf einem Handheld ist das Programm
sicher schwächer als im Vorjahr Fritz on Primergy. Adams: Prinzipiell ist es
schwierig, Prognosen zu wagen, wenn man gegen einen
Computer antritt. Aber ich hoffe, dass ich ordentlich
abschneide. Metz: Der andere Höhepunkt
der Chess Classic Mainz ist das Duell der Weltmeister.
Sie spielten bisher stets beim Weltverband FIDE die WM
mit. Das bedeutet, Sie erkennen somit nur Viswanathan
Anand als den einzigen Weltmeister an? Adams: Bisher hatte ich nur
Gelegenheit, bei der FIDE-WM mitzuspielen. Ich habe aber
vor beiden Spielern, Anand wie Kramnik, großen Respekt! Metz: Wen sehen Sie in diesem
spektakulären Schnellschach-Duell vorne? Adams: Ich glaube an ein sehr
knappes Endresultat. Aber vielleicht ist Vishy im
Schnellschach leichter Favorit. |
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